Vorbereitung auf Blackout: „Auf dem Land ist es leichter“

Gemeinden im Bezirk Hollabrunn seien gut vorbereitet, sagen BH-Chef und ZSV-Vizepräsident.

Georg Jungmayer, langjähriger Bürgermeister in Seefeld-Kadolz, setzt sich als Vizepräsident des NÖ-Zivilschutzverbandes laufend mit einem drohenden Blackout auseinander. Den Gemeinden im Bezirk Hollabrunn stellt er gute Noten aus.

„Wir haben uns im Falle eines mehrtägigen Blackouts, soweit es geht, in den Gemeinden gut vorbereitet. Trotzdem wird viel Eigenverantwortung von jedem Einzelnen gefordert“, betont Jungmayer. Es wäre sinnvoll, einen Gaskocher zu haben, 20 bis 25 Liter Wasser pro Person sollten gelagert werden. Taschenlampen, Kerzen und ein Notradio sollten in jedem Haushalt vorhanden sein.

Das Handy wird nicht funktionieren, weil die Handymasten keinen Strom haben. „Von Vorteil wäre, sich ein dieselbetriebenes Notstromaggregat anzuschaffen. Wenn man ein Haus mit genügend Platz hat, kann man einen größeren Tank bis zu 1.000 Liter aufstellen. Wenn mehr gelagert wird, ist das anzeigepflichtig“, erläutert Jungmayer. Benzin sei nicht so ideal, weil eine Lagerung in größeren Mengen nicht erlaubt ist.

Kanal ebenfalls außer Betrieb

Mit dem Diesel-Aggregat komme man einige Tage durch und hat Strom für Kühltruhen- und Schränke sowie Warmwasser bzw. Heizung. „Eine Campingtoilette wäre vorteilhaft, weil die Kanalisationsanlagen ebenfalls außer Betrieb sein werden. Man sollte sich auch immer ausreichend mit notwendigen Medikamenten eindecken“, rät der Funktionär. 

Der Zivilschutzverband werde im Ernstfall beratend tätig sein und teilweise die Notversorgungen übernehmen, vor allem bei pflegebedürftigen Personen. Ein mehrtägiger Stromausfall werde auf dem Land leichter zu bewältigen sein als in einer Wohnung in der Stadt. „Kommt es zum Blackout, wird es sicher eine große Stadtflucht aufs Land geben“, ist Jungmayer überzeugt.

Mit seinem Team klärt er die Menschen regelmäßig auf.

Auf der Bezirkshauptmannschaft wird im Fall des Falles ein Katastrophenstab mit sieben Stabsfunktionen im Festsaal eingerichtet. „Wir haben einen Blackout-Plan und die Leute wissen, wann sie kommen müssen, auch wenn sie nicht verständigt werden können“, erklärt BH-Chef Andreas Strobl. Der Ernstfall werde immer wieder beübt, von fast allen Gemeinden im Bezirk seien bereits Notfallpläne eingesammelt worden.