Mit dem vielen Regen im Juni tauchten in vielen Gärten wieder Schnecken auf und fraßen sich mit Gemüse oder Erdbeeren voll. Die größte heimische Art ist die bekannte Weinbergschnecke, die Helix Pomatia. Das Einsammeln der Weinbergschnecke, die auf der Roten Liste der bedrohten Arten steht, ist strengstens verboten.
Schnecken als Delikatesse gibt es meist nur in auserlesenen Lokalen. Sie stammen aus Zuchtgärten. In Österreich gab es lange Zeit nur einen EU-zertifizierten Züchter in Wien, bis vor rund zwei Jahren die beiden Wahl-Obritzer Jessica Wyschka und Armin Massihi die Idee hatten, einen eigenen Betrieb, die „Weinviertler Weinbergschnecke“, zu gründen.
Es dauert rund zwei Jahre, bis die Weichtiere geerntet und fachgerecht geschlachtet werden können. Während dieser Zeit leben sie einem großflächigen Freigehege, einem „grünen Paradies“, das übervoll mit für Schnecken schmackhaften Pflanzen ist. Zudem werden sie mit Maismehl zugefüttert. In Obritz gezüchtet werden die heimische Weinbergschnecke (Helix pomatia), die Große Graue (Helix aspersa maxima), die vorwiegend in Italien vorkommt, und die Kleine Graue (Petit gris), eine französische Art der Weinbergschnecke. Im Herbst werden die Große Graue und Kleine Graue für ihren Winterschlaf in der Kellerröhre eingesammelt.