ÖVP-Niederösterreich feiert 75. Geburtstag

Am 19. Juni 1945 wurde die niederösterreichische Volkspartei gegründet. Seither stellt sie immer den Landeshauptmann (seit 2017 die Landeshauptfrau). Als Erfolgsgarant sieht Johanna Mikl-Leitner die bündische Struktur, durch die die Partei in allen Alters-, Gesellschafts- und Berufsgruppen vertreten sei.

Heute vor 75 Jahren, also am 19. Juni 1945, schlug die Geburtsstunde der ÖVP-Niederösterreich. Im Palais Niederösterreich in Wien fand die konstituierende Sitzung der ‚Landesleitung Niederösterreich der Österreichischen Volkspartei‘ statt. Geburtshelfer waren der St. Pöltner Julius Raab als erster Obmann der Landespartei und der Ruster (Bezirk Tulln) Leopold Figl als sein Stellvertreter. 

Zu kämpfen hatte Niederösterreich damals mit den Folgen des Zweiten Weltkriegs. Die sowjetische Besatzung, Armut und Hunger prägten das Land. "Julius Raab und Leopold Figl haben gemeinsam das Fundament gelegt, um aus einem in Schutt und Asche liegenden Land eine Vorzeigeregion im Herzen Europas zu formen“, betonen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und ÖVP-NÖ-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner.  

Die Geschichte Niederösterreichs hat die ÖVP seither geprägt wie keine andere Partei. Die Schwarzen (heute Türkisen) stellten seit den Anfängen der Zweiten Republik immer den Landeshauptmann - und seit 2017 erstmals die Landeshauptfrau. Bei den 16 Landtagswahlen, die seit 1945 durchgeführt wurden, bewegte sich die ÖVP immer zwischen 44,2 Prozent (1993) und 54,4 Prozent (2008). Als einzige Partei ist die ÖVP in allen 573 Gemeinden mit einer Ortsorganisation vertreten. Außerdem ist jeder achte Niederösterreicher Mitglied der ÖVP.

Bündische Struktur als Erfolgsfaktor

Verholfen hat zu diesen Erfolgen laut Mikl-Leitner die „Breite und Vielfalt“, die sich auch in den sechs Teilorganisationen der Volkspartei - JVP, Seniorenbund, Bauernbund, NÖAAB, Wirtschaftsbund und "Wir Niederösterreicherinnen" - widerspiegelt. "Unsere bündische Struktur stellt bis heute sicher, dass wir in allen Alters-, Gesellschafts- und Berufsgruppen gleichermaßen vertreten sind. Sie gewährleisten nicht nur einen innerparteilichen, sondern vor allem auch einen gesamtgesellschaftlichen Ausgleich und sie alle vereint ein gemeinsames Werte-Gerüst", sagte die Landeshaupfrau im Leopold-Figl-Museum in Rust im Tullnerfeld, wo sie gemeinsam mit Landesgeschäftsführer Ebner die 75-jährige Geschichte der Partei Revue passieren ließ. 

Durch dieses Werte-Gerüst zieht sich "Leistung" für Mikl-Leitner wie ein roter Faden. „Wir verstehen uns als Partei für Menschen, die sich durch Leistung etwas aufbauen wollen, um sich für ihre Familie etwas leisten zu können", sagt die erste Frau an der Spitze des Landes.  Die Volkspartei vertrete "keine kleinen Splittergruppen", sondern stelle ein Angebot für alle Bürgerinnen und Bürger im Land.