omana Schuler. Erstellt am 29. Juni 2021 (07:19)
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Usercontent, Romana Schuler
Seit Kurzem ist das privat geführte Zeitgeschichte-Museum wieder geöffnet. Wer eine Führung vom Sammler und inzwischen auch „Museumsdirektor“ Leopold Zeissl bekommt, begibt sich auf eine Zeitreise in die Welt der Mechanik.
Zeissl, Jahrgang 1948, sammelt seine Objekte seit über 40 Jahren. Begonnen hat alles mit einer Maschine seines Vaters. Heute sind in der ehemals landwirtschaftlich genutzten Maschinenhalle nicht nur historische bäuerliche Gerätschaften und Maschinen versammelt, wie etwa die erste Lesemaschine von Hadres, sondern auch unzählige andere Objekte für die Besucher ausgestellt.
Faszinierende alte Maschinen
Vor allem fasziniert Zeissl das Konzept der alten Hebe- und Ziehmaschinen, die schweres Material wie große Baumstämme oder Bausteine transportierten. Doch auch zahlreiche Fernsprechapparate und ein Morsegerät waren ihm erhaltenswert erschienen.
Die Ausstellung ist zwar dicht gedrängt, folgt aber einer bestimmten Ordnung. Zusätzlichen Einbauten für eine bessere Präsentation der Objekte hat der ehemalige Landwirt in Eigenregie hergestellt. Manchmal assistieren seine Frau Johanna und Tochter Johanna Ernst bei den Führungen.
Eine Ordnung wie einst Erzherzog Ferdinand
Zeissl renoviert, repariert und produziert auch selbst Anschauungsobjekte, die er nicht im Original zur Verfügung hat, wie zum Beispiel einen Nachbau des ersten Fahrrades aus dem Jahre 1817. Damals gab ihm dessen Erfinder Karl von Drais den treffenden Namen „Laufmaschine“.
Die ersten Museen solcher Art, die sogenannten „Wunderkammern“, sind im 16./17. Jahrhundert an den Höfen des Hochadels entstanden. Eines der ersten österreichischen Museen wurde im Schloss Ambras in Innsbruck gegründet. Erzherzog Ferdinand hat dort versucht, seine Objekte systematisch zu ordnen – und zwar nach Materialien. Dieses eigentlich recht einfache, aber praktische Ordnungssystem hat auch Zeissl in seinem zeitgeschichtlichen Museum teilweise angewendet.
In den Alltag früherer Generationen eintauchen
Man könnte sich tagelang hier aufhalten und hätte immer noch nicht alles gesehen. Die Sammlung vermittelt eindrucksvoll, wie die Technik in alle Lebensbereiche Einzug gehalten und unser Dasein im Laufe der Zeit verändert hat. Viele der Objekte aus der Vergangenheit, die für uns Kuriositäten sind, spielten früher eine wichtige Rolle im ländlichen Alltag. Heute kennt man ihre wahre Funktion oft nicht mehr, wie etwa die des „Bienenkönigin-Fängers“.
Ein wichtiger Tipp für den Besuch: öfter kommen oder sich viel Zeit nehmen! Mit Leopold Zeissl eine Reise in den Alltag früherer Generationen unternehmen und staunen.
m Öffnungszeiten: jeden ersten Sonntag im Monat, von Mai bis Oktober, 13 bis 17 Uhr, Gruppen gegen Voranmeldung.