Der traditionsreiche „Maria Theresien Gasthof“ der Familie Hochmayer in Hadres schloss mit 31. Dezember seinen Gastrobetrieb. Elisabeth und Johann Hochmayer gehen in Pension, und wie sie berichten, habe im Moment keines ihrer Kinder Interesse an einer Weiterführung. „Vorläufig sollen die Vermietung der Zimmer und die Gasträume für Versammlungen oder andere Feiern bestehen bleiben“, sagt Johann Hochmayer.
Der Gasthof mit der Hausnummer 1 kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken, die bis ins 11. Jahrhundert zurückreicht. Im 14. Jahrhundert wurde der ehemalige Gutshof von den Hardegger Grafen erworben und dann wieder an Grafen aus Kufstein verkauft. Der Hof mit seinen Stallungen und der Mühle wurde seit dem 18. Jahrhundert als Pachtgasthaus geführt.
Um 1920 erwarb der vormalige Besitzer der Eselsmühle aus Seefeld den Gutshof. „1952 hat dann meine Großmutter, Johanna Hochmayer, den Teil mit dem Gasthof gekauft“, erzählt der ehemalige Wirt. „Meine Frau und ich haben ihn dann Anfang der 1980er-Jahre von meinen Eltern übernommen.“
Vor 100 Jahren noch fünf Gasthäuser
Es sei nicht leicht, heute einen Gastrobetrieb im Pulkautal zu führen. Neben den zahlreichen betrieblichen Auflagen sollte ein solcher baulich regelmäßig modernisiert werden. Das hieß aber auch immer, ein finanzielles Risiko einzugehen. „Um 1900 gab es fünf Gasthäuser und sogar ein Kaffeehaus in Hadres, aber damals lebten mehr als 3.000 Menschen hier, und es gab auch keine anderen Vereinslokale, wie wir sie heute in der Gemeinde haben.“
In der Pension freuen sich die beiden, endlich mehr Zeit für die Familie zu haben, denn einen Gastronomiebetrieb familienfreundlich zu führen, sei nicht immer leicht gewesen.